266
Geographische Schilderungen.
* Der Montblanc.
Unter den Gebirgen der Schweiz, doch schon in Savoyen
liegend, ragt wie ein die ganze Gebirgskette beherrschender
Koloss der Montblanc, der höchste Berg in Europa, empor. An
Der Montblanc.
seinem Fusse breiten sich zwei Thäler aus, zwischen welchen
er sich mit seinen drei Gipfeln, die mit ewigem Schnee bedeckt
sind, 14,900' über die Meeresfläche empor hebt. Ein steiler,
schwieriger und mitunter gefährlicher Weg führt hinauf. Will
der Reisende diesen Riesenberg besteigen, wozu mindestens
14—15 Stunden nöthig sind, so muss er sich von‘umsichtigen
Führern begleiten lassen. Ausserdem erheischt es die Vorsicht,
die Schuhe mit Eissporen zu bewaffnen und sich mit starken
Stöcken zu versehen, die unten mit einem Stachel beschlagen
sind. — Von Norden betrachtet, hat der Berg eine pyramiden-
artige Gestalt, und nach Süden zu erheben sich seine Fels-
wände fast, senkrecht. An seine Gipfel reiht sich eine Kette
von ausserordentlich hohen, spitzen Granitfelsen, deren Zwischen-
räume mit Eis und Schnee gefüllt sind und so ein in den höch-
sten Regionen schwebendes Eismeer bilden. Die Natur ist ein-
zig in ihrer Art, ihre Grösse Furcht und Schauder erregend»
Eine unbezwingbare Bangigkeit ergreift den Beschauer, wenn
er die starre Eismasse und die hohen Felsensäulen anstaunt,
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
270
Geographische Schilderungen.
wie ernste Wächter des Allerheiligsten stehen. Dies ist die
Stätte der Gesetzgebung Mosis. Hier konnten sich die Tau-
sende Israels in ein Heerlager vereinigen, als sie ausgezogen
waren von Raphidim und lagerten in der Wüste Sinai gegen
den Berg. Am Südrande dieser Ebene kann man dicht an den
steilen Absturz des Berges herantreten und mit der Hand „sein
Ende berühren,“ woraus zu begreifen ist, dass Moses ein Gehege
ziehen musste, um das Volk abzuhalten, ehe er es „aus dem
Lager Gott entgegenführte bis unten an den Berg.“ — Auf
den Felsenzinnen des Horeb aber fuhr Jehovahs Majestät vor
den Augen des Volkes mit Feuer und Donner und dunklem
Gewölk hernieder; selbst der schmale Fusssteg scheint noch
vorhanden, auf welchem der Mann Gottes emporstieg und „ sich
hinzumachte in das Dunkele, da Gott innen war.“ —
* Die Insel Rügen.
Das Dampfschiff führt uns aus der Swine heraus. Zu
beiden Seiten schwinden die Ufer von Usedom und Wollin mit
ihrem weissen Sande, und die Molen (Steindämme) werden
immer kleiner und kleiner. In alten Zeiten stand auf Wollin
die grosse und blühende Handelsstadt Julin, die aber im Kriege
zerstört ward. Auf Usedom lag die weit berühmte Stadt Wineta,
die bei einem heftigen Anprall des Meeres von den Wellen
verschlungen worden sein soll. Jetzt fahren Schiffe über die
versunkene Stadt dahin, und in den Trümmern mögen wohl
die Fische hausen; die Fischer aber erzählen, dass man bei
klarem Wetter unten die Stadt sehen kann und ein wunderbares
Geräusch wie von grossem Getümmel hören könne. — Kaum
sind die Ufer den Blicken im Osten entschwunden, so taucht
im Westen die Insel Rügen wie eine dunkle tief am Himmel
hängende Wolke auf. Bald wächst der dunkle Streifen, dehnt
sich nach beiden Seiten ans, und weisse Häuser blinken freund-
lich vom Ufer herüber. In schönen Bogen schwenkt sich das
schmucke Schiff, ein Kanonenschuss blitzt vom Vordertheile,
und nun legt es sich vor die Landungsbrücke, auf der wir
ans Land steigen. Seit 1815 ist diese Insel preussisch, vorher
war sie schwedisch.
Die Insel Rügen ist etwa 18 Dm. gross, und da das
Meer tiefe Einschnitte in das Land gemacht hat, so sind der
südöstliche Theil, Mönchgnt — der nordöstliche, Jasmund —
und der nördliche, Wittow, von dem nach Südwest liegenden
Haupttheile fast abgeschnitten. Nur schmale, mit niederem
Gebüsche und Strandgrase bewachsene Streifen Landes verbinden
Wittow mit Jasmund. Dieses, ebenso die Halbinsel Mönchgut,
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
¿38 Geographie.
/ * /‘/“/‘ •
uns weit entlegene Gegenstände, als hohe Gebäude und Berge,
wenn auch klein, doch ganz sichtbar sein, was doch nicht der Fall
ist. Vielmehr bemerken wir von sehr entfernten Thürmen erst die
Spitze, dann bei größerer Nähe den mittlern und zuletzt den untern
Theil. So zeigt sich auf dem weiten Meere ein fernes Schiff nicht
ganz, sondern man bemerkt Anfangs den Wipfel der Masten, dann
die Segel und endlich den Bord. Da man solche Erscheinungen
an allen Orten des Erdbodens und nach allen Himmelsgegenden
hin wahrnimmt, so schließt man hieraus auf eine Krümmung
der Erdoberfläche, auf die Art, wie die Oberfläche
einer Kugel gekrümmt ist. — Ferner haben schon viele See-
fahrer die Erde rings umschifft. Sie behielten dabei immer einerlei
Richtung, entweder nach Osten oder nach Westen, und langten
endlich doch an dem Orte an, von dem sie zuerst abgesegelt waren.
Einen dritten Beweis für die Kugelgestalt der Erde liefern die
Mondfinsternisse. Eine Mondfiusterniß entsteht dadurch,
daß der Mond in den Schatten zu stehen kommt, den die von der
Sonne beleuchtete Erde hinter sich wirft. Nun ist dieser Schatten,
der auf die Scheibe des Mondes fällt, jedesmal rund; es kann
aber kein anderer Körper als die Kngel in allen Stellungen einen
runden Schatten geben: folglich muß die Erde eine Kugel sein.—
Der Schöpfer fyat in die Erde eine der magnetischen ähnliche
Kraft gelegt, vermöge welcher sie alle Körper an sich zieht. Diese
Kraft, die Schwere genannt, hält alles auf der Oberfläche fest,
weshalb sich von dem Erdball kein Gegenstand, wo er auch sei,
entfernen kann. In frühern Zeiten wußten die Menschen von
jener Kraft nichts, daher war es ihnen auch nicht möglich, sich
die überall bewohnte Erde als eine Kugel vorzustellen.
■ ' a Ein durch den Mittelpunkt der Kugel gesteckter gerader Draht,
dessen Enden in die Kugclfläche fallen, gibt den Durchmesser
oder die Achse an; die beiden Enden der Achse heißen Pole.
Wird eine Kugel an den Polen gehalten und gedreht, so bewegt
sie sich gleichförmig um sich selbst oder, wie mau sagt, um ihre
Achse. Während einer solchen Umdrehung rücken alle Punkte
auf der Kugelfläche kreisförmig fort, mit Ausnahme der beiden
Pole, die in Ruhe bleiben. Rollt eine Kugel auf ebener Fläche
in gerader Richtung fort, so gibt es auch hier zwei Punkte,
welche bei dem Umdrehen keine Kreise beschreiben, und das sind
die Pole. Befestigt man einen Faden in einem Pole und spannt
ihn über den andern um die Kugel herum bis wieder zum ersten
Pole, so stellt dieser Faden den größten Kreis auf der Kugel,
oder ihren Umfang, dar. Wird die Kugel so durchschnitten,
wie es diese Kreislinie andeutet, so zerfällt sie in zwei gleiche
Theile oder Halbkugeln. Man bekommt aber auch den Um-
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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242
Geographie.
um die Erde gespannt, theilt sie in die östliche und west-
liche Halbkugel. Die Entfernung eines Ortes von der ersten
Mittagslinie heißt seine Länge; liegt er von ihr gegen Morgen,
so hat er östliche, gegen Abend, westliche Länge. Doch ist
es jetzt gebräuchlich, nur die östliche Länge< rund um die
Erde, also von 1 bis 360 Graden zu zählen. Auf einer künst-
lichen Erdkugel kann man von jedem Orte die Länge und Breite
angeben. Die Seefahrer sind im Stande durch Messungen
am Himmel die Grade der Länge und Breite im weiten Welt-
meere zu bestimmen; sie wissen sonach genau, wo sie sind.
Die Orte, welche unter demselben Meridiane sind, haben zu
gleicher Zeit Mittag. Liegt ein Ort um einen Grad mehr gegen
Osten als der andere so geht dem ersten die Sonne vier Minuten
eher als dem letztern auf. Breslau ist um 15 Grade weiter gegen
Osten als Paris; deshalb hat die erstgenannte Stadt auch um
15 mal 4 Minuten, nämlich um eine Stunde früher Morgen, aber
auch um eine Stunde eher Abend, als die letztgenannte.
Während sich die Erde beständig um ihre Achse schwingt,
geht sie auch, wie wir schon wissen, in einem Jahre um die
Sonne. Ihre Bahn ist bei dieser Bewegung kein vollkommener,
sondern ein etwas in die Länge gezogener Kreis; wes-
halb wir uns zu gewissen Zeiten der Sonne bald nähern, bald
von ihr entfernen. Nehmen wir eine hölzerne Kugel, auf
welcher die Pole, der Aequator, die Wende- und Polarkreise
genau verzeichnet sind, schlagen wir in den Aequator einen Stift,
binden um diesen einen Faden und hängen die Kugel daran, so
wird die Achse eine wagerechte und der Faden eine senkrechte
Linie darstellen; der bis zur Achse verlängerte Faden aber mußte
auf derselben rechte Winkel bilden. Bringt man über der Kugel
in der Richtung des Fadens ein Licht an, so wird man finden,
daß die Gegend um den Gleicher am stärksten, die Pole hingegen
nur sehr matt beleuchtet werden. Wendet man die Kugel um
ihre Achse, so kommen zwar andere Stellen ihrer Oberfläche
zur Beleuchtung, allein die Vertheilung des Lichtes ist die-
selbe: die Pole bleiben in einem Halbdunkel. Würde die Kugel
mit derselben Achsenstellung einen Kreis um das Licht machen und
sich zugleich um sich selbst drehen, so bliebe alles wie vorhin.
Dasselbe fände auf unserer Erde statt, wenn ihre Achse die eben
angedeutete Richtung zur Sonne hätte: der heiße Erdgürtel erhielte
das meiste Licht und die größte Wärme; in den gemäßigten Gür-
teln herrschte eine milde Witterung, jedoch bloß eine und dieselbe
Jahreszeit und gleiche Tages- und Nachtlänge; die Zonen anden
Polen starreten vor Kälte und wären in steter Dämmerung. In
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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254
Geographie.
der sich nach mehreren Minuten mit einer schwankenden Bewe-
gung erneuerte. Gegen 4 Uhr des Morgens wurde ich durch
eine noch heftigere Erschütterung aufgeweckt. Ich trat ans Fen-
ster und erblickte ein dickes Gewölk. Die Nacht über und den
folgerten Tag hielten die Bedungen der Erde an. Da das Haus,
welches ich bewohnte, in der Richtung nach dem Vesuv stand,
so vernahm ich deutlich ein hohles Getöse, wie einen entfernten
Donner, zwischen mir und dem Berge und schloß daraus, daß
aus seinem Innern die Ursache der Erschütterungen komme. Den
Tag darauf wurden sie stärker als alle vorhergegangenen. Ich
hörte das Eisen an meinem Bettgestelle klirren 1 die Fensterladen
sprangen auf, das Haus zitterte, und ein fürchterliches unter-
irdisches Brüllen, wie aus einer tiefen Höhle kommend, ertönte
in meinen Ohren. Die Luft roch nach Schwefel. Blitze folgten
schnell auf einander, und für diesmal schien es, als ob der Vesuv
etwas anderes als Rauch zeigen würde. Etliche Minuten darauf
wurde ich durch ein entsetzliches Krachen erschreckt. In dem näm-
lichen Augenblicke stürzte eine Menge Volks aus die Straßen, mit
dem Geschrei, daß der Ber^ ganz in Flammen stehe und das
Meer zu steigen anfange. Viele Einwohner liefen auf eine Anhöhe
in der Nähe des Elmschlosses; andere versammelten sich auf den
öffentlichen Plätzen der Stadt, die von dem Feuer, das den Him-
mel und den Berg bedeckte, hell erleuchtet waren. Ich blieb
dessen ungeachtet in der Stube, bis ich erfuhr, daß das Haus,
in welchem ich mich befand und das beständig erbebte, von allen
seinen Bewohnern verlassen sei. Ich glaubte nun meine Lage
nicht ohne Gefahr und begab mich auf den größten Platz der
Stadt; allein die Verwirrung, die schon daselbst herrschte, das
mit Pferden und Wagen vermischte Gevränge und die unerträg-
liche Hitze der Luft, welche durch die Vereinigung so vieler Tau-
sende von Menschen auf einem Punkte noch vermehrt wurde,
bewog mich, den Platz zu verlassen und mich nach dem Hafen-
damme zu begeben, den ich ganz einsam fand, weil sich Jeder
davon entfernt hatte, aus Furcht, durch ein plötzliches Steigen
des Meeres ersäuft oder weggespült zu werden. Da ich nichts der-
gleichen befürchtete, setzte ich mich auf einen Stein und betrachtete
ungestört das große und wunderbare Naturschauspiel, das sich vor
meinen Augen entwickelte. Gegen 11 Uhr öffneten sich verschie-
dene breite Feuerschlünde, fast in einer gleicher Entfernung von
dem Fuße und dem Gipfel des Berges. Aus ihnen ergoß sich
die flüssige Masse, die schon lange im Innern gekocht hatte. Das
glänzende Licht dieser Feuerfluthen, welches sich in der ruhigen
Oberfläche des Meeres spiegelte, war zu lebhaft, als daß das
Auge es länger hätte aushalten können, und ich mußte ein Tuch
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
326
Naturlehre.
räume mehr ausgespannt sind. Ein Gleiches zeigt das Holz, wenn
es Feuchtigkeit in sich ausgenommen hat und gequollen ist. Diese
Eigenschaft der Körper, ihren Stoff von keinem andern Körper
durchdringen zu lassen, wird die Undurchdringlichkeit genannt. Daß
auch die Luft undurchdringlich ist, zeigen uns mehrere Versuche.
Wird ein Trichter in den Hals einer leeren Flasche gesteckt, dann
mit Wachs fest umklebt und schnell mit Wasser gefüllt, so fließt
davon anfangs nur wenig, dann nichts mehr in die Flasche. Warum?
Weil die Luft dem Wasser den Eingang wehrt, und wo Luft ist,
nicht zugleich Wasser sein kann. Hätte man den Trichter lose in
die Flasche gesteckt, so wäre das Wasser hineingelaufen; da konnte die
Luft dem eindringenden schweren Wasser ausweichen und neben der
Außenseite der Trichterröhre heraufsteigen. — Setzt man ein Trink-
glas mit seiner Oeffnung senkrecht auf eine Wasserfläche und drückt
es dann nieder, so wird kein Wasser in das Glas kommen. Legt
man aber das Glas seitwärts um, so sieht und hört man deutlich
das Herausfahren der Luft; dann füllt es sich auch mit Wasser.
4. Theilbarkeit. Ein Stück Holz kann ich spalten oder
brechen, ein Blatt Papier zerreißen, den Stein mit einem Hammer
zerschlagen; die Metalle werden, wenn sie glühend oder geschmolzen
sind, leicht getheilt. Wo ist ein fester Körper, den man nicht zer-
stoßen, zerreiben, zerquetschen oder zersprengen könnte? Auch Wasser,
das zusammen ein Ganzes ausmacht, läßt sich trennen, aus einem
Gefäße in mehrere gießen, in kleine Tropfen verwandeln. Daher
sagt man ganz richtig: jeder Körper ist theil bar. Wir sind
im Stande aus manchen Gegenständen sehr kleine Theile zu machen,
als Feilspäne aus Eisen, Mehl aus Getreide; allein ein Körnchen
des abgefeilten Metalles, ein Mehlstäubchen, so gering seine Größe
auch scheint, ist noch theilbar; nur fehlt es uns an feinen Werk-
zeugen zur weitern Zerlegung. Mehrere Körper trennen sich von
selbst in so winzige Theilchen, daß wir darüber staunen müssen.
Von einem Farbenstoffe, Wunderblau genannt, darf man nur so
viel nehmen, als ein Weizenkorn groß ist, um eine Kanne Wasser,
die über eine Million Tropfen enthält, blau zu machen; ein Tro-
pfen davon, über ein Stück Papier gestrichen, färbt es blau; die-
ses ließe sich wieder in viele tausend Theile zerschneiden, und auf
jedem würde doch eine Anzahl Farbetheilchen befindlich sein. —
Ein Körnchen Weihrauch, das man über glühenden Kohlen ver-
rauchen läßt, erfüllt eine ganze Stube mit Duft, so daß man
überall mit jedem Athemzuge Theilchen davon in die Nase bekommt.
— Wie fein müssen die Strahlen des Lichtes sein, welche durch
die engen Zwischenräume des Glases dringen!
5. Zusammenhang. Wenn wir einen Stab brechen, einen
Faden odr ein Blatt Papier zerreißen wollen, so müssen wir Gewalt
328
Naturlehre.
geschieht, bewegen sie sich oder werden bewegt; darum sagt man
auch: sie sind bewegbar. — Oft kommt es uns vor, als ob sich
Gegenstände bewegten, und doch ruhen sie. Wenn wir in einem
Wagen rasch fahren und starr nach einer Seite auf die Erde hin-
sehen, so scheint der Weg mit allen darauf befindlichen Dingen zu
fliehen und der Wagen still zu stehen. Ein Gleiches bemerkt der,
welcher auf einer Brücke steht und über das Geländer in den schnell
strömenden Fluß hinabsieht; da kommt es ihm vor, als ob die
Brücke sich bewege, das Wasser aber still stehe. Oft glauben wir
dagegen, daß Körper in Ruhe sind, und dennoch bewegen sie sich,
wie das mit unserer Erde der Fall ist.
7. Trägheit oder Beharrungsvermögen. An jenem
Hause liegt ein Stein. Er würde immer daliegen, wenn ihn nichts
aus der Ruhe brächte. Es kommen aber Menschen, die ihre Kräfte
auf ihn wirken lassen, indem sie ihn forttragen, und so kommt er
von der Stelle. Das Blatt Papier bleibt ruhend auf dem Tische.
Jetzt öffne ich die Thüre und jenes Fenster: es entsteht ein Wind,
und das Papier wird dadurch aus seiner Ruhe gebracht. Das
Wasserrad an jener Mühle steht still. Es müßte eine unendliche
Zeit in diesem Zustande verbleiben, wenn es nicht durch eine Kraft
umgedreht würde. Diese Kraft ist das an seine Schaufeln stürzende
Waffer. Wirkt eine starke Kraft auf den ruhenden Körper, so
kommt er schnell in Bewegung; wirkt eine schwache Kraft auf ihn,
so wird er entweder gar nicht oder nur langsam bewegt. Das still-
stehende Mühlrad, aus welches man so eben das Wasser losläßt,
rührt sich im ersten Augenblicke gar nicht; es will nicht aus
der Ruhe heraus. Doch ist es bald gezwungen, sich langsam
zu drehen. Ist es einmal im Gange, so dreht es sich rascher, und
nach einiger Zeit läuft es mit der gehörigen Geschwindigkeit um.
Stellt man plötzlich das Wasser ein, so will es nun wieder
in der Bewegung verbleiben, denn es dreht sich noch mehrere
mal gleichsam von selbst herum. Es würde auch fortwährend im
Umlaufe bleiben, wenn nicht Hindernisse seine Bewegung bald so
schwächten, daß sie aufhören muß. Die Hindernisse sind hier
hauptsächlich: Reibung der Wellzapfen in ihren Lagern und Wider-
stand der Luft. — Eine abgeschossene Kugel flöge unaufhörlich,
stellte sich ihr die Anziehungskraft der Erde nicht entgegen. Also
zeigt jeder Körper das Bestreben, so lange in Ruhe oder Bewe-
gung zu verbleiben, bis eine hinreichende Kraft ihn zwingt, seinen
Zustand zu ändern. Dieses Bestreben heißt Trägheit oder Behar-
rungsvermögen. — Ist die Kraft, welche einen Körper aus der
Ruhe in Bewegung setzen soll, sehr stark, wirkt sie plötzlich und mit
großer Geschwindigkeit auf denselben, so theilt er oft seine Bewe-
gung den anliegenden Dingen nicht mit, weil dazu immer eine
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
330
Naturlehre.
der dritten 5 mal 15 Fuß u. s. w. Läßt man einen Stein von einem
steilen Berge herabrollen, so sieht man deutlich, daß die Geschwindig-
keit seiner Bewegung von Augenblick zu Augenblick beschleunigt wird.
Läuft man selbst einen Berg hinunter, so empfindet man gleichfalls
das Gesetz der beschleunigten Bewegung, indem man wider Willen,
und oft mit Gefahr, in ein immer schnelleres Laufen kommt. —
Während des Fallens muß jeder Körper die unter ihm liegende Luft
erst zur Seite schieben, weshalb seine zunehmende Bewegung gemäßigt
wird. Dichte Körper, als Gold, Blei und andere Metalle, arbeiten
sich besser durch die Luft hindurch; aber lockere, z. B. Flaumfedern,
Schneeflocken, deren Theile weit aus einander liegen, haben natür-
lich nicht so viel Gewalt, die Luft hinwegzudrängen; daher nimmt
man bei ihnen das beschleunigte Fallen wenig wahr; sie schweben
oft nur äußerst langsam zur Erde nieder.
9. Federkraft oder Springkraft. Dieser Schwamm
kann so zusammengedrückt werden, daß er viel kleiner erscheint;
laste ich mit dem Drucke nach, so nimmt er seine vorige Größe
und Gestalt wieder an. Das Rohr ist jetzt gebogen; nun lege ich
es aus den Tisch, und es ist wieder so gerade wie früher. Das
Federharz ziehe ich auseinander; sobald ich aber aufhöre es auszu-
dehnen, geht es von neuem zusammen. — Es gibt also Körper,
welche ihre Lage und Gestalt, wenn sie geändert worden ist, wieder
Herstellen. Solche sind federnd oder elastisch. Manche Körper
besitzen diese Eigenschaft in einem sehr geringen Grade, als Wasser,
Wachs, feuchter Thon; ganz ohne Schnellkraft ist jedoch wohl kei-
ner. Zieht oder spannt man federnde Körper zu sehr aus, so ver-
lieren sie einen Theil ihrer Federkraft. Das Fischbein wird nicht
ganz gerade, wenn man es zu stark gekrümmt hat. Das dünne
Rohr, ein wenig gebogen, springt völlig zurück; weiter gebogen,
bleibt es gekrümmt; und — noch weiter und schnell gebogen, knickt
es gar ein. — Unter den Metallen besitzt der Stahl die meiste
Schnellkraft. Eine gute Degenklinge kann man wie einen Gürtel
um den Leib spannen, und beim Aufhören der biegenden Kraft
springt sie augenblicklich gerade. Auch Glas ist ein elastischer
Körper. Eine Fensterscheibe kann zwar nicht gebogen werden, ohne
zu brechen; ist aber das Glas so dünn wie Papier, so läßt es sich
biegen. Aus flüssigem Glase werden ganz feine Fäden gesponnen
und aus den Fäden Schnüre und Bänder verfertiget, die eine
bedeutende Schnellkraft zeigen. Frisches Brot, das man gewöhnlich
als einen zähen Körper ansieht, hat viel Federkraft. Knetet man
davon eine Kugel und läßt sie auf den Tisch fallen, so springt sie
wie ein Ball, und man bemerkt keine platt gedrückte Stelle auf
derselben. Daß Luft und Dämpfe außerordenllich elastisch sind,
wird noch weiterhin bewiesen.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
336
Naturlehre.
wird die Flamme mit auffallender Gewalt von Innen nach Außen
hingeblasen, nämlich von der ausdehnenden Kraft der erwärmten
Lust. Hält man das Licht unten, so wird die Flamme von Außen
nach Innen geblasen und zwar von der dichten, kalten Luft, welche
in das Zimmer dringt. Wo die Hitze am stärksten ist, da stürzt
die dichtere Luft am gewaltsamsten hinein. Bei Feuersbrünsten
nimmt man dieses besonders deutlich wahr.
Hat man ein Trinkglas mit genau abgeschliffenem Rande, ver-
dünnt man die Luft darin, indem man das Glas eine Zeit lang
über eine Lichtflamme hält, und setzt es dann schnell mit dem Rande,
folglich in umgekehrter Lage auf die Hand, so steht das Glas, beson-
ders wenn die Hand etwas feucht geworden ist, so fest auf der-
selben, daß es nicht leicht wieder abgenommen werden kann. Der
Druck der äußern Luft preßte es nämlich so fest an die Hand, weil
vom Innern des Glases kein gleicher Gegendruck stattfand.
Die Luft läßt sich in allerlei Gefäßen auf die bequemste Weise
durch die Luftpumpe verdünnen. Mit diesem Werkzeuge kön-
nen überhaupt eine Menge lehrreicher Versuche angestellt werden.
Einen der überraschendsten macht man mit zwei hohlen messingenen
Halbkugeln, deren genau geschliffener Rand so aufeinander paßt,
daß sie vereinigt eine Kugel bilden. An jeder Halbkugel ist ein
Ring zum Ziehen, und an der einen ein Röhrchen mit einem schlie-
ßenden Hahne. Werden nun die Halbkugeln, nachdem ihre Rän-
der mit etwas Fett bestrichen worden, angepaßt, dann aus der
Kugel durch das Röhrchen die Luft herausgepumpt und der Hahn
geschlossen, so halten die Halbkugeln außerordentlich fest zusammen,
und man kann sie nicht trennen. Selbst zwei starke Menschen, die
aus allen Kräften an den Ringen ziehen, bringen sie doch nicht
von einander. Oeffnet man aber den Hahn an dem Röhrchen, so
strömt wieder Luft in die Kugel hinein, und die Halbkugeln werden
ohne Mühe getrennt. — Wird ein Gefäß mit mäßig warmem
Wasser unter die gläserne Glocke der Luftpumpe gebracht, so sieht
man bald, wie es in der verdünnten Luft zu kochen anfängt. —-
Ein Licht verlöscht bald im luftleeren Raume; ein abgedrücktes
Flintenschloß gibt keine Funken; auch zündet das Schießpulver
nicht. Stellt man eine Uhr, die bald schlagen soll, unler die
gläserne Glocke und zieht dann die Luft heraus, so hört man nicht
den geringsten Klang, obgleich man den Hammer in der Uhr anschla-
gen sieht. — Ein Vogel, der unter die Glasglocke gesetzt wird,
säugt, wenn man die Luft herauszieht, schnell zu athmen an, tau-
melt und fällt zuletzt um. Läßt man wieder Luft hinein, so erholt
er sich bald und ist ganz munter.
Unsere Vorfahren betrachteten die Luft als einen einfachen Kör-
per und machten etwa einen Unterschied zwischen reiner und unreiner
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
339
Vom Schalle.
Was ich so eben zu euch sage, vernehmet ihr durch euer Gehör;
so auch den Klang einer Glocke, die Musik, das Rasseln des Wagens,
so jeden Ton oder Schall. Der Laut, welcher aus meinem Munde
zu euren Ohren kommt, muß erst durch die Luft gehen, die uns
überall umgibt. Wir wissen, daß auf hohen Bergen, wo die Luft
sehr dünn ist, der Mensch lauge nicht so gut hört als unten in der
dichteren Luft. Ferner haben wir auch erfahren, daß durch einen
luftleeren Raum kein Schall vernommen wird. Wir müssen also
die Luft als ein Mittel zur Fortpflanzung des Schalles
annehmen. Ob sie aber das einzige Mittel ist, den Schall sort-
zuleiten? — Wenn Jemand sein Ohr an das eine Ende eines
langen Balkens legt und ein Anderer schabt oder reibt, wenn auch
nur mit der Hand, an dem entgegengesetzten Ende, so hört Jener
das Reiben sehr deutlich und viel deutlicher, als wenn er nahe an
der Stelle stände, wo eben gerieben wird. Auch vernimmt man in
bedeutender Entfernung die Huftritte der Pferde und einen fahren-
den Wagen deutlicher, wenn man das Ohr an die Erde legt.
Nach diesen Beispielen pflanzen also Holz und Erde den Schall
besser fort, als die Luft. Aber bis zum Innern des Ohres kom-
men doch jene Dinge nicht; der Laut geht dennoch, wenn auch nur
auf eine kurze Strecke, in die Luft und dann erst ins Ohr: daher
muß die Luft beim Hören immer als Hauptsache gelten.
Wenn die Luft so etwas bis zu unserm Ohre hinführen soll,
was wir hören können, so muß sie nothwendig sich bewegen.
Schlage ich stark an den Tisch, an das Fenster, an eine Glocke,
so werden diese Sachen erschüttert, wie wir das oft deutlich sehen
können; sie gerathen in eine zitternde Bewegung. Steht auf dem
Tische etwas, z. B. ein Glas Wasser, so merken wir daran auch
eine Erschütterung, die zuerst dem Glase, dann dem Wasser mitge-
theilt worden ist. Nun liegt an allen Seiten des Tisches Luft;
diese wird auch leicht erschüttert, erst nahe am Tische, dann weiter
weg, darauf noch weiter bis zu unserm Ohre hin; dort werden
wir diese Erschütterung gewahr und nennen sie Schall. — Werfe
ich einen Stein in ruhig stehendes Wasser, so erheben sich von ca
aus, wo er hineinfällt, kreisförmige Wellen, die an Umfang zuneh-
men, immer schwächer und schwächer werden, bis sie zuletzt ganz
verschwinden. Auf gleiche Art wird die Luft, wenn ich die Hände
zusammenschlage oder mit der Peitsche knalle, in eine ähnliche
wellenförmig schwingende oder zitternde Bewegung
gesetzt. Diese Luflwellen entfernen sich auch von dem Anfangs-
punkte allmälig mehr und werden nicht bloß nach den Seiten, son-
dern auch nach oben und unten, je weiter sie kommen, immer
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